Unsere Webseite verwendet nur Cookies, die technisch notwendig sind und keine Informationen an Dritte weitergeben. Für diese Cookies ist keine Einwilligung erforderlich.
Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Gustav-von-Schmoller-Schule Heilbronn
Aufbau der Lernfabrik
Technologieschema
Als innovatives Transportsystem kommt ein zukunftsweisendes, hochflexibles Drehstrom-Langstatorsystem ACOPOStrak der Firma B&R (ABB) mit Bypass und Ausschleusungen zum Einsatz. Zum Start steht jeweils ein, im Endausbau zwei Handhabungs- (6-Achs-Roboter) und ein Lagersystem zur Verfügung. Die Läufer des Langstatorensystems sind voneinander unabhängig steuerbar. Alle Produktions- und Prozessdaten werden vollständig digital erfasst und einer Zustandsüberwachung zugeführt. Die heute einzigartige Weichentechnik in Verbindung mit der Läufer-Einzelsteuerung macht das System hochflexibel und ermöglicht eine vollständig digital gesteuerte Fertigung.
Eine Datenbank speichert Lagerorte, Mengen und Einzelteile, die von Robotern entnommen werden. Die Teileidentifikation geschieht über RFID-Transponder. Zum Start der Produktion im verketteten Maschinensystem werden Lego-Duplo-Bausteine verschiedener Farben und Formen verwendet. Dies erleichtert das Fügen der Einzelteile mit den Handhabungsgeräten für den Projektstart. Gleichzeitig ist das Maschinensystem aber für die Produktion komplexerer Bauteile, etwa eines „kleinen Maybachs“ und einem individuellen Stifthalter geeignet. Dabei wird der schuleigene 3D-Drucker und die 5-Achs-Fräsmaschine integriert. Das Langstatorensystem sowie die Handhabungssysteme werden mittels eines gemeinsamen Echtzeit Ethernet Bus-System gesteuert. Die Steuerung erfolgt über das SPS-Betriebssystem B&R Automation Runtime, das Schnittstellen zu einem Datenbankserver bietet, an das das von der Gustav-von-Schmoller-Schule verwendete Warenwirtschaftssystem Microsoft Dynamics NAV angeschlossen werden kann.
Grundlagenlabor:
Mechatronisches Basismodul (Cyber-physisches Transportsystem mit IO-Link) angetrieben mit einem drehzahlvariablen 24 V-Getriebemotor. Zwei Endlagensensoren am Anfang und am Ende des Transportsystems. Für grundlegende Experimente an einem Transportsystem oder zum Einbau in ein komplexes mechatronisches System zur Steuerung des Materialflusses.
Eine auf der Frontseite montierte Siemens SPS S7-1200 übernimmt die Steuerung des Moduls. Das Transportband transportiert Werkstückträger mit Werkstücken. Es kann mit anderen Transportbändern, Kurven oder Transferknoten zu einem verketteten Maschinensystem kombiniert werden. Über den 25-poligen D-Sub Anschluss können die über dem Förderband angebrachten Bearbeitungsstationen mit der SPS gesteuert werden.
Desweiteren ist ein RFID-Schreib/Lesekopf zur Einkennung und Programmierung der Transporteinheiten angebracht.
Hardwarekomponenten
Langstatorsystem ACOPOStrak
Hersteller: B&R (ABB)
48 integrierte, vernetzte Drehstrom-Antriebselemente, 20 unabhängige Läufer
Maschinensteuerung: SPS
6-Achs-Roboter (2x)
Hersteller: Comau Racer 3
Leistungselektronik: 2 x 3-Achs-Servoumrichter (B&R)
Robotersteuerung: SPS
Lagersystem
3-Achs-System
Hersteller: BZT
Leistungselektronik: 3-Achs-Schrittmotorsystem (B&R)
Machinensteuerung: SPS
Grundlagenlabore
Hersteller Module: Cyber-Physische Transportsystem (CPT) von Lucas-Nülle mit Aufbaumodulen
SPS: Siemens S7-1200
6-Achs Roboter: Fanuc
Verwendete Software
AutomationStudio (B&R)
SceneViewer (B&R, Darstellung digitaler Zwilling)
Visual Studio (Microsoft)
MS-SQLServer (Microsoft)
Microsoft Dynamics (ERP)
EPLAN
CAD-Software (Rücksprache Manfred Scholz)
Sick Sopas (oder ähnlich, Anschaffung steht bevor)
Eigenentwicklungen als Windows- oder Maschinenprogramme (C#, SQL, ST, CNC)
Grundlagenlabore:
SPS: Siemens S7 TIA V16
Roboter: Fanus Automation mit Simulationssoftware
Pädagogisches Konzept
Durch die „Lernfabrik 4.0“ können die Themen im Berufskolleg Wirtschaftsinformatik zukünftig durch
handlungsorientierte realitätsnahe Aufgabenstellungen simuliert werden und so zum Verständnis von unternehmerischen
Prozessabläufen beitra-gen.
Bisher wurden die Themengebiete in den verschiedenen Fächern isoliert betrachtet. Die „Lernfabrik 4.0“ stellt nun die
Basis und damit die Möglichkeit dar, die Daten fächerübergreifend zu nutzen und so Querverbindungen herzustellen, was den
Schülerinnen und Schülern (SuS) eine ganzheitliche Sichtweise ermöglicht.
Konkrete Umsetzung der Musterlösung-BW
Grundlagenlabore:
Cyber-Physical-Module (Transfersystem) mit RFID-Leseeinheit (Identifikation) und Applikationen (unterschiedliche Aufbaumodule) incl.
Bedeinfeld und SPS
Zusammenbau der CPMs zu einer vernetzten Cyber-Physical-Factory (verkettetes Maschinensystem) mit Anbindung an SAP
Schularten/Ausbildungsberufe, bei denen die Lernfabrik zum Einsatz kommt
Berufskolleg Wirtschaftsinformatik
zukünftig geplant: Kaufmann/-frau im E-Commerce
Kooperation mit anderen Standorten
Wilhelm-Maybach-Schule Heilbronn
Beschreibung der Kooperation
Abbildung der Produktionsprozesse und Kostenentwicklungen für kaufmännische Anwendungen durch Vernetzung mit der Lernfabrik.
Die Lernfabrik als außerschulisches Demonstrationszentrum
Das verkettete Maschinensystem und die Labore bieten Handwerksbetrieben und kleinen und mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit, Geschäftsprozesse und Geschäftsmodelle unter dem Gesichtspunkt Industrie 4.0 weiterzudenken und weiterzuentwickeln. Angeregt durch Workshops, Vorträge und Gesprächs- und Diskussionsrunden, steht das verkettete Maschinensystem als Demonstrationszentrum sowie die Labore für Schulungen zur Verfügung.
Die Lernfabrik 4.0 Heilbronn richtet sich insbesondere an die Industrie- und Handwerksbetriebe und Unternehmen im Stadt- und Landkreis Heilbronn. Etliche Unternehmen haben sich mit Absichtserklärungen dazu bereit erklärt, das Projekt inhaltlich und finanziell zu unterstützen. Des Weiteren unterstützen die Hochschule, die Handwerkskammer und die IHK das Projekt und werden in Thementage und Workshops einbezogen.
Die Entwicklung anwendungsorientierter Aus- und Weiterbildungsmodule geschieht mit Hilfe geeigneter Partner aus den Unternehmen. Zu diesem Zweck wird ein Beirat eingerichtet, der aus Unternehmensvertretern aller zuvor genannten Gruppen von Unternehmen sowie Vertretern von Hochschulen und intermediären Institutionen bestehen soll.
Weitere Veranstaltungs- und Präsentationskonzepte für nicht im Beirat vertretene Unternehmen werden in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Stadt Heilbronn und der Wirtschaftsförderung Heilbronn GmbH entwickelt.
Alle Aktivitäten im Rahmen der Nutzung der Lernfabrik 4.0 als Demonstrationszentrum, z. B. Weiterbildungskurse, Workshops und Seminare, werden vom Förderverein der Wilhelm-Maybach-Schule organisiert.
Die verkettete Anlage wurde bereits von 4 (mehreren) Industrieunternehmen aus der Region besichtigt.
Der Aufbau der Lernfabrik wurde durch das Wirtschaftsministerium (Förderaufruf 2018) gefördert.
Kontakt:
Gustav-von-Schmoller-Schule
Frankfurter Str. 63
74072 Heilbronn
www.gvss.de
Ansprechperson:
Reichert, Karlheinz
Homepage der Lernfabrik/Kooperation
www.wms-hn.de